Es gibt so viel Trauriges auf der Welt. Etwas davon habe ich selbst erlebt. Seit meine Mutter starb als ich Teenager war, stelle ich mir die Frage, was uns über das Leid hinwegtragen kann. Was ermöglicht es uns, dem Leben zugewandt zu bleiben? Der Tod meiner kleinen Nichte im Januar gibt den Ausschlag, dass ich hier Texte teilen möchte, die mir im Laufe der Zeit begegnen. Traurige, aber auch die, die am Wegesrand des Leides als wundersame Blumen des Trostes blühen. Ich freu mich über Anregungen!
Mittwoch, 29. Juni 2011
Im Nebel wandern
Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
H.Hesse
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Dieses Gedicht mochte ich als Teenager sehr gern. Gehört sicher zu den ersten drei, die ich in meinem Leben freiwillig auswendig gelernt habe.
AntwortenLöschenMittlerweile habe ich so viel "Schlimmeres" erlebt und finde doch, dass diese Worte ohne jede tröstende Perspektive zu kurz greifen. Oder?
@ikomami:
AntwortenLöschenJa, stimmt, es bietet keine tröstende Perspektive.
Ist vielleicht wirklich nur was für den melancholischen Teenager, der die Welt täglich aufs Neue betrachtet. Oder eben für einen hoffnungslosen Zyniker.
(((-:
Jutta